kindness is a superpower

Woher kommt dieser ganze Zynismus?

von Alis Simpson.

Üblicherweise greife ich hier Themen auf, die unsere Branche beschäftigen, aber auch solche, die mir beim Scrollen durch meinen LinkedIn-Feed ins Auge stechen. Diesmal hat es allerdings nichts mit unserem Job zu tun, es ist eher ein Elend, das sich nun scheinbar auch immer mehr auf LinkedIn ausbreitet: Anfeindungen und Zynismus als Kommentare häufen sich stark! Und ich frage mich immer, woher kommt das, woher kommt diese ganze Wut.

Eigentlich waren wir uns während der Corona-Pandemie und dem Homeoffice Dasein doch alle einig, dass man neben dem „Arbeitsmensch“ auch – und vor allem! – ein Mensch ist. Und so ein Mensch hat unter Umständen nicht nur eine Familie, Haustiere oder Hobbies – man hat auch eine Meinung. Eine, die uns als Person definiert. Ich erinnere mich noch lebhaft, wie diese Welle der Erkenntnis über LinkedIn geschwappt ist und solch ein positives Zeichen setzen konnte!

Ich finde es bereichernd, dass LinkedIn als Business-Plattform auch die Möglichkeit bietet, Personen aus dem Privaten heraus kennenzulernen, um Facetten der jeweiligen Menschen zu definieren. Sprechen Sie im Job mit Kolleg:innen und Kund:innen zu 100% immer und ausschließlich über berufliches? Ist bei einer guten Beziehung nicht etwa Smalltalk und auch ein Funken Privates das, was ein Verhältnis festigt und eine Bindung schafft?  Ich finde schon! Klaus Eck hat mit seinem Beitrag bereits eine ähnliche Fragestellung aufgegriffen; Ist auf LinkedIn kein Platz für #CatContent?

Die Mischung machts! Die Mischung sieht in der Realität leider mittlerweile so aus, dass sich bei vielen solcher Beiträgen böswillig anfeindende Kommentare häufen, sei es auf nationaler oder internationaler Ebene. Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, hat beispielsweise vor einigen Tagen einen Beitrag zum Thema Equal Pay veröffentlicht.

Ein Blick in die Kommentarspalte zeigt dann das, was mich so fassungslos macht. Menschen, und dabei hauptsächlich Frauen, die sich für Empowerment und Gleichberechtigung stark machen, werden beleidigt, runtergemacht und zum Teil mit unglaublichem Hass beladen! Sie solle sich doch lieber „um ihren Job als um Politik kümmern“ ist da noch ein fast harmlos formuliertes Ergebnis dieser Boulevardisierungskultur in der Kommentarspalte. Mit Meinungsäußerungen hat das nichts mehr zu tun.

Und ich frage mich, welches Problem solche Menschen haben müssen, dass sie nicht verstehen, dass Empowerment nicht bedeutet, jemand anderen schlecht zu machen oder jemandem etwas wegzunehmen. Empowerment bedeutet andere zu bekräftigen, dass sie es verdienen auf die gleiche Stufe gestellt zu werden, Teilzuhaben, schlichtweg eine gleiche Berechtigung zu erhalten!

LinkedIn zeichnet sich als vielgenutztes Business-Netzwerk aus, das Menschen verbindet. Doch manche Menschen vergessen, dass an der anderen Seite des Bildschirms ebenso ein Mensch sitzt. Wir sind alle Menschen, keine Maschinen. Vergesst das nicht und seid gut zueinander. Kindness Matters!

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